Wollschwein-Geschichte


Wie das Wollschwein zu mir kam.

Bauernhof ist nicht gleich Bauernhof. Jeder hat da wohl sein eigenes Bild, wie so ein Hof auszusehen hatt.

Ich jedenfalls habe da wohl eine etwas zu romantische Vorstellung.

Vor 20 Jahren kamen wir auf diesen doch recht vernachlässigten Hof.

Einiges gab es zu Verbessern und Ändern.

Nach Graben, Hacken, Säen und Setzen hatte ich bald doch meinen eigenen Garten.

Kocht man Gemüse aus dem eigenen Garten, gibt es auch immer ziemlich viele abgerüstete Schale, Blätter und Dergleichen.

Nicht Abfall- sondern Schweinefutter.

Also holten wir uns zwei pinke Ringelschwänze auf den Hof.

Da aber nirgends ein Stall vorhanden war, baute mein Handwerklich versierter Mann, ein Freilaufgehege und eine Holzhütte als trockener Schlafplatz und Wetterschutz. "Bis zum Wintereinbruch sind die zwei Schlachtreif und wir haben was rechtes auf dem Teller."

Dachte ich jedenfalls.- Nichts da, von errechneten Tageszunahme.

Bei regnerischem und kühlem Sommerwetter brauchten die Schweine, mit ihrer dünnen Rosahaut, die angefressene Energie, um sich warm zu halten und es reichte nicht noch Kilos zuzulegen. Auch wenn ich becherweise Mastfutter in den Trog schaufelte.

Im nächsten Frühling blieb das Schweinegehege leer.

Bis ich in einer Zeitung auf ein Inserat: " trächtige Wollschweinmore

zu verkaufen", stiess. Nun war diese Sau nicht mehr aus meinem Kopf

heraus zu reden. Alle Gegenargumente meines Mannes warf ich in den Wind.

Dafür durfte er einige Tage später, mit Auto und Anhänger durch die kurvenreiche Bergstrasse fahren, um unser erstes Wollschwein abzuholen. Bald kamen die Ferkel auf die Welt und die ganze Schweinefamilie  suhlte vergnügt im Dreck.